Spannendes Angebot zum Thema „Bewerbungsvideos“

Dicke Bewerbungsmappen, die per Post die Unternehmen erreichen, sind inzwischen die Ausnahme. Viele Firmen bevorzugen inzwischen Online-Bewerbungen. Nicht geändert hat sich allerdings die große Herausforderung für die Bewerberinnen und Bewerber: Sie müssen sich von den Mitbewerbern abheben und ihre Stärken in den Fokus rücken. Ein innovativer Weg dorthin sind Kurzvideos: In einem Workshop-Training des Jobcenters Landkreis Heilbronn lernten in diesem Kontext sechs Teilnehmer viel Neues zu wichtigen Skills wie Auftreten, (Selbst-)Wirkung, Eigenpräsentation und Outfit. Anschließend wurde das erworbene Wissen in ein individuelles Bewerbungsvideo umgesetzt.

Durchgeführt wurde das zweiwöchige Training vom Träger GSM. „Ich erhoffe mir, meine Attraktivität für Arbeitgeber mit dem Bewerbervideo zu steigern“, formulierte ein Teilnehmer seine Erwartungshaltung. Zunächst stand allerdings der Planungsprozess auf dem Programm. „Alle waren mit Feuereifer dabei“, berichtet Dozent Claudius Carstens. Im Team wurde erarbeitet, welche Quintessenz das jeweilige Bewerbungsvideo an den Arbeitgeber transportieren sollte. Was ist überhaupt wichtig in solch einem Video? „Den Teilnehmern war schnell klar, dass wilde Dinge nicht funktionieren würden“, so Claudius Carstens.

Der nächste Schritt war dann das gemeinsame Erstellen einer Art Storyboard, mit der Begrüßung, der Spezialisierung im Mittelteil sowie der Verabschiedung als Hauptbestandteile. Als es an das Filmen ging, gab es in der Gruppe erwartungsgemäß bei dem ein oder der anderen Berührungsängste vor der Kamera. Ein ganz normaler Vorgang, wie Claudius Carstens aus Erfahrung weiß. Hier war nun der Dozent gefragt, den Teilnehmern das notwendige Selbstvertrauen und Selbstverständnis zu vermitteln.

Auf was kam es noch an? „Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte“, betont Carstens. Körperhaltung, selbstbewusste Mimik, natürliche Gesten, aber auch das für das Berufsbild passende Outfit ist wichtig. „Der Arbeitgeber muss spüren, dass ihr den Job wirklich wollt“, das Motto von Claudius Carstens ist so simpel wie wirkungsvoll. Authentizität spielt dabei eine zentrale Rolle.

Auch in punkto Medientechnik erhielten die Teilnehmer einen spannenden Einblick. Vor zu viel Professionalismus warnt Claudius Carstens jedoch. „Dann geht der „Self-Made-Touch“ und somit der Charme verloren.“ Dennoch waren die Anforderungen hoch: Neben dem passenden Text mussten auch eine passende musikalische Untermalung komponiert, sowie Grafiken mit den markantesten Eigen-Informationen erstellt werden.

Nun hieß es also „Action“ und die Bewerbungsvideos wurden aufgenommen. Dabei wurde viel gelacht und die Gruppe hatte bei aller Ernsthaftigkeit auch sichtlich Spaß. Die anschließende gemeinsame Reflexion war wichtig, um Texte anzupassen oder Änderungen an Ton oder Bild vorzunehmen. Am Ende wurde dann noch besprochen, wie man das Video am zielführendsten im Bewerbungsprozess einsetzen könnte.

Die Endprodukte jedenfalls konnten sich mehr als sehen lassen. Jeder Teilnehmer, so individuell die Berufsbranchen im Kurs auch waren, möchte die Videos auf jeden Fall im Rahmen der eigenen Bewerbungsstrategie einsetzen.

Daher zieht Claudius Carstens auch ein positives Fazit: „Wir sind sehr zufrieden mit diesem Workshop. Neben einem jeweils tollen Video, das am Ende herauskam, war es cool zu sehen, wie sechs Menschen, die im normalen Leben recht unterschiedlich sind, konstruktiv und wertschätzend miteinander gearbeitet haben.“ Auch das Jobcenter zieht eine positive Bilanz: „Das waren für die Teilnehmer anspruchsvolle, aber gleichzeitig auch richtig spannende Tage, die sie auf ihrem Weg zu einer Arbeitsstelle sehr effektiv unterstützt haben“, so der Geschäftsführer des Jobcenter Landkreis Heilbronn, Ottmar Wörz abschließend.